Meine Tipps für Hochzeitsfotografen
In letzter Zeit bekomme ich immer öfter die Frage nach meiner Bildbearbeitung gestellt. Vor allem interessiert euch, mit welchem Programm ich meine Bilder – insbesondere eine lange Hochzeitsreportage – bearbeite. Und genau auf diese Frage möchte ich in diesem Blogbeitrag eine Antwort geben. Natürlich ist es meine ganz persönliche Meinung, aber ihr werdet sie sicher nach dem Lesen dieses Beitrags teilen/verstehen.
Alles begann mit Photoshop …
Starten wir am besten zu der Zeit, als ich mit der Hochzeitsfotografie anfing. Meine erste Bildbearbeitugssoftware war Photoshop. Vermutlich startet jeder angehende Fotograf zunächst damit, denn das Programm ist das – für Laien – Bekannteste. Ich weiß noch ganz genau, als ich das Programm das erste Mal geöffnet habe, öffnete sich die Benutzeroberfläche und ich war erstmal „überfordert“ und wusste nicht, was ich als nächstes machen soll. Der Großteil des Bildschirms war leer und an der Seite befanden sich zahlreiche Werkzeuge, die ich also zum Bearbeiten nutzen konnte. Dann hieß es, sich Tutorials anzusehen und sich in die Materie einzuarbeiten. Und irgendwann wusste ich dann, was ich wie machen muss, um meine Bilder zu bearbeiten. Soweit so gut.
Warum nutzen alle bekannten (Hochzeits-)Fotografen Lightroom?
Es kam dann irgendwann die Zeit, in der ich realisierte, dass eigentlich alle bekannten (Hochzeits-) Fotografen mit Lightroom statt Photoshop arbeiten. Daraufhin habe ich mich natürlich gefragt: Warum ist das so? Ganz kurz: Man muss sich nicht lange in Lightroom einarbeiten, um die wesentlichen – und für uns Fotografen – wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu Photoshop zu erkennen. Ich weiß jetzt, warum: Mit Lightroom arbeitet es sich um einiges effizienter, schneller und allgemein besser als mit Photoshop. Aufgepasst: Ich spreche hierbei stets für die Nutzung von (Hochzeits-)Fotografen, die mehr als 5 Bilder für ihre Kunden bearbeiten.
Lightroom vs. Photoshop
Bei Photoshop habe ich damals alle möglichen Werkezuge gedrückt und ausprobiert und schlussendlich ist mit dem Bild „nichts“ passiert. Bei Lightroom ist das komplett anders. In Lightroom hast du sehr viele verschiedene Regler, mit denen du alles mögliche bei den Bildern verändern oder einstellen kannst. Wenn du allein nur einen der Regler bewegst, dann passiert sofort etwas mit dem Bild und man sieht einen direkten Effekt. Kurz gesagt: Lightroom ist viel übersichtlicher als Photoshop.
Außerdem hast du hier die Möglichkeit, deinen kompletten RAW-Bilder in einen „Katalog“ hochzuladen. Bei Photoshop musst du jedes Bild einzeln hochladen, bearbeiten und anschließend abspeichern. In Lightroom werden alle deine Bilder aufgelistet und man kann dann entweder damit beginnen, die Bilder auszusortieren. Dafür gibt es bei Lightroom ein Sternesystem. Oder, wenn deine Bilder schon vorsortiert wurden, kannst du direkt mit dem Bearbeiten der Bilder beginnen. Du bearbeitest dein erstes Bild und hast einen wunderschönen Bild-Look geschaffen. Diesen kannst du nun übrigens auch als „Vorlage“ / Preset abspeichern und anschließend auf alle Bilder, die denselben Stil bekommen sollen, anwenden. Auch das funktioniert bei Photoshop nicht.
Presets in Lightroom
Diese Presets kannst du sammeln, wenn du zum Beispiel schon einige für verschiedene Szenarien und Lichtverhältnisse selbst entwickelt hast. Oder du hast sogar die Möglichkeit, solche Presets von anderen Hochzeitsfotografen oder Anbietern zu erwerben. Das bietet sich dann besonders an, wenn du mit deinen selbst kreierten Bild-Looks nicht so zufrieden bist oder dir die Kreativität für das Erstellen eigener Presets fehlt. Oder wenn du dir einfach neue Inspiration holen möchtest. Es gibt viele Gründe, die dafürsprechen und umso besser, dass man dann direkt von der „Vorarbeit“ anderer Fotografen profitieren kann. Auch ich habe ein Preset-Paket speziell für Hochzeitsfotografen entwickelt. HIER findest du meine Presets mit einem zeitlosen Look. Wenn du Fragen dazu hast, dann melde dich gerne jederzeit bei mir.
Was spricht für Photoshop?
Dass Photoshop nicht die ideale Bildbearbeitungssoftware für – insbesondere – Hochzeitsfotografen ist, das ist sicher in meinen letzten Zeilen herausgekommen. Aber für wen und was ist das Photoshop die richtige Alternative? Ich würde es wie folgt beschreiben: Photoshop ist für all diejenigen gut, die vor allem wenige Bilder mit einem hohen Grad an Retuschieren bearbeiten. Entweder, weil die Bilder in Magazinen oder auf Plakaten abgedruckt werden oder online für verschiedene Marken zur Verfügung gestellt werden.
Daher musst du dir folgende Frage stellen: Für wen bearbeitest du deine Bilder? In unserem Fall, richtig, für Privatpersonen – also unsere Brautpaare, wobei die Natürlichkeit der Bilder ein ganz großer und enatscheidender Faktor ist. Die Menschen, die auf deinen Bildern abgelichtet sind, sollen nicht bis zu Unkenntlichkeit perfekt retuschiert werden. Selbstverständlich spricht nichts dagegen und natürlich, das wird schon fast von unserer Arbeit verlangt, dass kleinere Hautunreinheiten oder Flecken, Staub etc. auf der Kleidung (du weißt, was ich damit meine), entsprechend entfernt werden, dass sie nicht negativ ins Auge stechen. Aber das kannst du selbstverständlich auch mit Lightroom umsetzen. Hier hast du – vor allem – auf eine ganz natürliche Art und Weise die Möglichkeit, die Haut deiner Paare weicher zu gestalten.
Zeitfaktor
Wie lange schätzt du, sitze ich mit Lightroom an der Bearbeitung eines einzelnen Bildes? Ich verrate es dir: 5-10 Sekunden! Ja, das meine ich ernst. Natürlich gibt es immer mal wieder „Ausreißer“, aber das ist ein guter Schnitt. Alles andere – und das meine ich ernst – wäre nicht mehr wirtschaftlich. Stell dir vor, wenn du unendlich viele Stunden an der Bildbearbeitung sitzt, dann müsstest du das auch anders in deine Preise kalkulieren.
Jetzt bin ich gespannt: Hast du mit dieser Antwort gerechnet? Kannst du meine Argumente nachvollziehen oder stimmst diesen sogar zu? Mit welcher Software bearbeitest du deine Bilder? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren oder jederzeit auf Social Media & Co.
Bis dahin,
dein Kamer