So gehst du richtig damit um
Hallo,
in meiner Instagram-Community habe ich diese Frage öfter gesehen und daher möchte ich darauf im folgenden Beitrag eingehen. Was machst du, wenn Paare deine Bilder auf Social Media posten und einen der grandiosen Filter, die es dort gibt, über deine liebevoll geschossenen (und bearbeiteten) Bilder legen?
Viele Fotografen kennen dieses „Problem“. Das ist schon irgendwie traurig. Du hältst den Moment mit deinem fotografischen Wissen bestmöglich fest. Fängst das perfekte Licht ein und bearbeitest im Nachgang jedes Bild liebevoll und individuell, sodass du ihm deinen persönlichen Look gibst. Wofür dich das Brautpaar by the way ja auch gebucht hat.
Da steckt dein Herzblut drin. Und dann wird genau dieses Bild mit einem Instagramfilter geteilt, veröffentlicht und – ja, dein Name daruntergeschrieben. Die oftmals erste Reaktion ist Enttäuschung und die Frage, warum das Paar das macht. Eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: Die Paare machen das nicht mit Absicht. Du wirst gebucht, weil der fotografische Stil und die Bearbeitung zusammenpassen und deinen Paaren/Kunden gefallen. Und wenn sie dann ihre fertigen Bilder in der Hand halten, sind sie natürlich super happy und stolz darauf. Und wollen die Bilder am liebsten sofort mit der ganzen Welt teilen. Der Filter ist dann oft etwas Unbewusstes, das sich kurz vor dem Posten anbietet und dann einfach „mitgenommen“ wird.
Das kannst du machen, dass es gar nicht erst soweit kommt
Auch wenn keine Absicht hinter dieser Sache steckt, möchtest du das selbstverständlicher Weise vermeiden. Dazu habe ich einen Vorschlag für dich. Wenn du mit deinen Paaren/Kunden einen Vertrag abschließt für deine Dienstleistung (und ich hoffe sehr, dass du nicht ohne Vertrag arbeitest 😊), dann nehme diesen Punkt doch mit auf. Dass die Bilder dein geistiges Eigentum sind und dass du nicht gestattest, dass man die Bilder verfremdet. Zum Beispiel einen Instagram-Filter darüberlegt und auch, dass du gerne hättest, dass wenn Bilder auf Social Media geteilt werden, dass dein Name erwähnt wird oder du verlinkt wirst. So wird direkt zu Beginn klar, was eigentlich selbstverständlich sein sollte und jeder weiß, was gewünscht ist und was vermieden werden sollte.
Wenn es dann doch passiert ist …
Soweit so gut, aber was tun, wenn „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“ und das Bild bereits gepostet wurde? Wichtig: Nimm als erstes direkt Kontakt mit dem Paar auf, schreibe ihnen oder ruf sie an. Und sei dabei immer nett und freundlich.
Denn die Personen waren mal deine Kunden und würden es vielleicht wieder werden und man sollte ja über alles reden können. Erkläre, warum es dir wichtig ist, dass der Filter entfernt wird.
Mache deine Beweggründe nachvollziehbar, denn die meisten Menschen können sich nicht in dich hineinversetzen. Und ihnen ist nicht automatisch klar, was dich an dieser Tatsache stört. Du könntest ganz einfach erklären, dass du ja mit einem bestimmten Bildlook wahrgenommen werden möchtest. Und dass auch sie sich unter anderem deshalb ja für dich entschieden haben und dass es daher nicht deine Arbeit widerspiegelt, wenn das Bild plötzlich mit einem Filter veröffentlicht wird. Das führt dann auch dazu, dass neue Paare, die auf mich aufmerksam werden, denken, ich mache diese Art von Bildern wie mit dem Filter. Das ist natürlich nicht richtig und sollte von Anfang an klar werden. Wenn du das den Leuten erklärst, dann werden die Personen das sicher verstehen.
Wenn dir das öfter passiert, dann machst du was falsch. Aber wenn das ab und an bei deinen Paaren vorkommt, empfehle ich dir, dir eine E-Mailvorlage zu bauen.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, das Ganze „einfach“ zu ignorieren. Das finde ich persönlich schwer, weil man damit nicht das „Problem“ löst und den Rattenschwanz, den das mit sich zieht, zulässt. Das muss aber jeder für sich entscheiden.
So gehe ich damit um
So bin ich das Thema immer angegangen: Zunächst habe ich die Tatsache ignoriert, aber nur, weil ich auf bestimmte Dinge geachtet habe. Diese waren: Wie viel Reichweite hat die Person, die das Bild gepostet hat? Wenn sie viel Reichweite hatte, habe ich immer direkt den persönlichen Kontakt gesucht. Ganz einfach, weil sich dieses Bild viel eher verbreitet als eins, das auf einem Kanal gepostet wurde, der nicht so viel Aufmerksamkeit hat. Außerdem ganz wichtig: Immer auf den Ton achten, sowohl beim Schreiben als auch beim Sprechen.
Du kannst allein nur mit einem Satz deine ganze Arbeit mit deinen Paaren kaputt machen und dafür sorgen, dass sie dich nie wieder buchen oder gar Empfehlungen für dich aussprechen. Da wäge ich immer ab, dass mir die Beziehung zu meinen Kunden immer wichtiger ist, als ein Bild mit Filter auf Instagram. Und zu guter Letzt habe ich noch einen Tipp: Wenn es dich so sehr stört, dann kommentiere nett und freundlich das besagte Bild und erzähle ein bisschen, wie es war, als das Bild aufgenommen wurde. Und erwähne mit einem charmanten & witzigen Spruch „netter Instagram-Filter“ … So machst du immerhin für alle, die das Bild sehen, klar, dass dein Bildlook anders aussieht. Aber dabei nimmt dir das niemand übel, denn du kommentierst ja dennoch mit Mehrwert und etwas Nettem.
Nehme dir nun mal einen Augenblick Zeit und lass mich wissen, wie du mit dem Thema umgehen würdest oder vielleicht schon mal umgegangen bist? Ich bin gespannt und freue mich auf dein Feedback.
Bis dahin,
dein Kamer