August 11, 2021

Erst Content, dann Werbung schalten

Warum guter Content viel besser ist als Werbung zu schalten 

Hallo und herzlich willkommen in folgendem Szenario:

Kennst du das, du postest voller Euphorie ein Foto auf deinen Social Media-Kanälen und bist fest davon überzeugt, dass es super bei deiner Community ankommen wird? Dass genau dieses Bild die verdiente Reichweite bekommen wird? Denn sonst hättest du es ja schließlich nicht veröffentlicht, oder? Doch nach einiger Zeit folgt die traurige Wahrheit:

Dein Beitrag hat kaum Likes, kaum Aufrufe und vor allem keinen einzigen Kommentar bekommen. Außerdem sieht sich auch niemand deine Stories an, geschweige denn, dass irgendjemand damit interagiert. Und so geht es Tag für Tag weiter. In der steigt nun der Frust auf und du beginnst dich mit anderen zu vergleichen. Dabei fragst du dich, warum die anderen, die offensichtlich genau dasselbe machen, viel mehr Likes, Kommentare und eben Anerkennung von der Social Media-Community bekommen und du nicht. Dabei redest du dir ein, dass es nicht an dir liegt – es kann nicht an dir liegen. Du bist ratlos. Und dann hast du plötzlich eine Idee: Warum nicht Werbung schalten und den Beitrag, der so nicht performt hat, etwas „anstoßen“? 

Der Sinn von Werbung schalten

Ich bitte dich, dich einmal zu fragen, ob es in dem oben genannten Szenario Sinn macht, Werbung zu schalten? Ich verrate es dir: Das ist leider alles andere als ratsam … Warum? Das erkläre ich dir in diesem Beitrag.

Wenn dir diese Situation bekannt vorkommt, dann wahrscheinlich ebenfalls, dass man dabei meistens den Fehler woanders sucht. Zum Beispiel beim Algorithmus, der einem ja sowieso immer nur „Schlechtes“ möchte … Na, erkannt? Ich verrate dir eins: Wenn du mal ganz genau nachdenkst und ich dir außerdem sage, dass der Algorithmus eigentlich genau das Gegenteil möchte. Nämlich, deinen Content zu nutzen, um die Plattform-User möglichst lange auf der Plattform zu behalten.

Dann siehst du das Ganze sicherlich mit anderen Augen. Denn genauso ist es – nur so verdienen Facebook, Instagram & Co auch Geld. Wenn die Nutzer möglichst lange auf deren Plattform verweilen. Und dafür brauchen sie uns – uns Content Creators, die die User unterhalten. Also erster Punkt: Der Algorithmus ist neutral – bitte merken. Daher solltest du dir die Frage stellen, ob dein Content wirklich gut ist und deine Community interessiert? Bevor du Werbung schaltest und denkst, damit alles retten zu können, wenn es mal nicht so gut läuft. Sei ehrlich zu dir. Ist dein Content gut?

Der richtige Content für deine Community

Du solltest dich fragen, ob der Content, den du veröffentlichst, wirklich die Menschen interessiert, die dir folgen. Also finde am besten zuerst heraus, wer dir folgt und überlege dann, was für diese Personen spannend sein könnte zu sehen. Was sie auf deinem Profil halten würde und womit sie etwas anfangen können.

Als Hochzeitsfotograf folgen dir höchstwahrscheinlich Paare, die bald heiraten werden/wollen oder Fotografen, die deine Arbeit inspirierend finden. Und nun frage dich: Zeigst du Content, der diese Personen interessiert?

Meine Tipps für deinen perfekten Content

Zurück zum Anfang: Damit du gar nicht in die Situation kommst, dass dein Content nicht funktioniert, möchte ich dir verraten, wie du es schaffst, dass dein Content „von ganz allein“ performt.  

Den ersten Tipp, den ich dir hier mit auf deinen Weg geben kann ist:

Hinterfrage deine Content-Strategie. Und das geht so: Lass einmal die letzten 1-2 Wochen auf deinen Social Media-Kanälen Revue passieren? Was hast du so gepostet? War das nach deinem Verständnis gut? Hast du mit diesem Content, mit diesem Wissen und mit diesen Bildern deinen zukünftigen Brautpaaren – also einem Teil deiner Community – weitergeholfen? Es ist sehr wichtig, das herauszufinden und vor allem diese erste Frage ganz ehrlich zu beantworten. Dann kann es weitergehen. 

Für meinen zweiten Tipp, bitte ich dich, dir folgende Frage zu stellen:

Unterscheidest du dich von anderen Fotografen oder machst du genau dasselbe wie alle anderen? Sicherlich hast du schon öfter von mir gehört, dass ich sage, dass wir alle Fotografen wunderschöne Bilder machen – keine Frage und davon bin ich überzeugt. Aber: Was ist deine „Besonderheit“, die dich von den anderen auf dem Markt unterscheidet? Wenn du das weißt, dann kannst du diese Besonderheit und deine ganz persönliche Art – wie du bist – auf deinen Content übertragen und all das einbauen. 

Ich selbst blicke dafür immer gerne „über den Tellerrand“ und lass mich von Profilen anderer Content Creators inspirieren. Vor allem aber von anderen Berufszweigen – fernab der Hochzeitsfotografie-Blase. Das wirkt Wunder, glaube mir. In jeder Branche sind andere Trends aktuell und wer sagt, dass du davon nicht passende Settings auf deinen Content adaptieren kannst? Probiere es mal aus. Ich verspreche dir, deine Kreativität wird nur so aus dir sprudeln. Außerdem hilft dir das dabei, deinen Content regelmäßig abzuwechseln und Vielfalt hinein zu bringen.

Last but not least – und wenn ich ehrlich bin – sogar mein aller wichtigster Tipp für dich:

Frage dich, warum du dieses Bild oder dieses Video mit der Community teilst. Wenn die Antwort auf deine Frage lautet: Damit ich meiner Community einen Tipp geben kann, wie sie besser xy machen oder wie sie schneller xy bekommen – dann poste das Bild oder Video bitte sofort.

Wenn du hingegen keine eindeutige Antwort auf diese Frage findest, die mit deinen Followern zusammenhängt, sondern du feststellst, dass der Content nicht wirklich etwas aussagt, aber du zum Beispiel ein tolles Bild „einfach nur zeigen“ möchtest – dann lass es lieber und poste es erst, wenn du entsprechend spannenden Content dazu erarbeitet hast, der einen Mehrwert für deine Follower darstellt. Wenn du dir das verinnerlichst, dann – verspreche ich dir – wirst du nie wieder Probleme damit haben, Content zu erstellen.

Wenn du deinen Content nämlich vor dieser essenziellen Frage erstellst, dann wirst du die Leute anziehen, die sich dafür interessieren. Sie werden sich bedanken und du wirst nie wieder „allein sein“ (auf deinen Social Media-Kanälen). Kurz gesagt: Gib deiner Community einen Grund, dir zu folgen. Und wenn du mit deinem Posting nur einem Paar bei etwas hilfst, dann hat es sich doch schon gelohnt, nicht wahr?

Du brauchst keine Werbung, wenn es nicht läuft – aber wenn es läuft

Bevor du dich also mit dem Thema „Werbung auf Social Media“ beschäftigst, wirf zuallererst einen realistischen Blick auf deinen aktuellen Content. Lass – wenn möglich – auch Freunde und Familie deinen Content bewerten, um ein besseres Gefühl für deine Außenwahrnehmung zu bekommen. Du wirst sehen, ihr teilt am Ende sicher alle dieselbe Meinung und dann gilt es – im Fall – daran zu arbeiten.

Und dann, wenn dein Content gut ist und funktioniert, dann kann ihn nichts mehr aufhalten und dann macht es auch Sinn Werbung zu schalten, um diesen durchdachten und sinnvollen Content in die Welt zu tragen und auch deiner Zielgruppe außerhalb deiner Follower näherzubringen. Denn du möchtest im Idealfall ja, dass Menschen, die durch deine Werbung auf dich aufmerksam werden, auch bei dir bleiben. Und wenn du dich an den Beginn des Beitrags zurückerinnerst: das werden sie mit schlechtem und nicht zielführendem Content sehr wahrscheinlich nicht tun und dann hast du dein Geld nur „verpulvert“.

In diesem YouTube-Video findest du nochmal alle meine zum Thema gehörigen Tipps in ausführlicher Form. Ich freue mich, wenn du reinschaust. Außerdem habe ich mit lieben Kollegen genau zu diesem Thema in einem Instagram-TV gesprochen. In diesem Livestream hatte ich @sabrina_mischnik_fotografie, @sven_herbst_fotografie & @enrico_socialmediamarketing zu Gast.

Ich bin schon sehr gespannt darauf zu erfahren, welche Meinung du zu Social Media Werbung hast und ob du es schon ausprobiert hast. Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Bis dahin,

dein Kamer

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